Möchten Sie eine GmbH kaufen, benötigen Sie dafür ausreichend eigene Mittel. Sind diese nicht vorhanden, können Sie einen Firmenkredit aufnehmen. Neben dem von der Hausbank vergebenen Darlehen gibt es noch weitere Optionen, den eigenen Betrieb zu finanzieren.
Hausbank-Kredit
Im Regelfall kontaktieren Unternehmer zuerst ihre Hausbank, wenn sie eine Finanzierung benötigen. Haben sie allerdings nicht mindestens 20 % Eigenkapital, sind ihre Chancen auf einen Kredit äußerst gering. Eine Möglichkeit, die Finanzierung trotzdem zu erhalten, besteht darin, die eigene Immobilie als Sicherheit anzugeben. Steht Ihre Hausbank Ihrem Vorhaben skeptisch gegenüber, können Sie sich an eine Bürgschaftsbank oder Landesförderbank wenden.
KfW-Bank Kredit
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Gründern und Bestandsunternehmen verschiedene Fördermodelle an. Kaufen Sie eine GmbH, gelten Sie dennoch als Gründer. Vollfinanzierungen von maximal 125.000 Euro tragen bei der KfW die Bezeichnung ERP Startgeld (Kredit 067). Diesen Kredit erhalten Sie bis zu fünf Jahre nach der Gründung. Ob Sie die Mittel zur Deckung Ihrer laufenden Kosten oder für Investitionen ausgeben, ist unerheblich. Benötigen Sie für den GmbH-Kauf Kapital von bis zu 500.000 Euro, heißt das Finanzierungsmodell ERP-Kapital (Kredit 058), bei mehr als 500.000 Euro ERP-Gründerkredit. Profitieren Sie vom Kredit 058, zahlen Sie in den ersten sieben Jahren lediglich die Kreditzinsen. Allerdings müssen Sie Ihren Antrag bis zum Ende des dritten Jahres nach der Firmenübernahme eingereicht haben. KfW-Förderungen sind für Käufer mit nur wenig Eigenkapital vorteilhaft, weil die Förderbank 80 % des Kreditausfallrisikos trägt.
Kontokorrentkredit
Einen Kontokorrent beantragen Sie bei der Bank, bei der Sie Ihr Geschäftskonto führen. Danach können Sie frei über die flexible Kreditlinie verfügen. Sie zahlen den in Anspruch genommenen Betrag nicht über eine Tilgung, sondern über die Zahlungseingänge zurück. Kontokorrentkredite sind trotz ihrer hohen Zinsen so beliebt, weil das Kapital innerhalb des vereinbarten Rahmens jederzeit zur Verfügung steht. Zu den Sollzinsen kommen Bereitstellungszinsen für nicht genutzte Kredite und Überziehungszinsen für die Überschreitung der Kreditlinie hinzu. Der Kontokorrent hat keinen speziellen Verwendungszweck und ist für Sie verfügbar, egal ob Sie damit Ihre Rechnungen begleichen oder eine Investition tätigen möchten. Sie sind stets liquide und können kurzfristige Vorhaben sofort realisieren. Voraussetzung für den Erhalt sind eine gute Bonität und ausreichende Umsätze.
Leasing
Eine weitere Möglichkeit der GmbH-Finanzierung ist das Leasing. Möchten Sie Ihre Liquidität erhöhen, empfiehlt sich das Leasing von Fahrzeugen (Firmenfuhrpark), von Maschinen, Anlagen oder der gesamten Hardware. Es bietet gegenüber dem Kauf den Vorteil, dass Sie lediglich eine monatliche Leasingrate zahlen. Den Restwert der geleasten Objekte müssen Sie nicht tilgen. Daher ist Ihre Rate relativ niedrig. Außerdem profitieren Sie beim Leasing von einer Steuerersparnis. Voraussetzung für den Erhalt eines Leasingvertrags ist natürlich ebenfalls eine gute Bonität.
Warenkreditversicherung
Sie wird auch Forderungsausfallversicherung genannt. Laut Statistik sind ein Drittel aller Firmeninsolvenzen Folgeinsolvenzen. Sie entstehen, wenn wichtige Kunden zahlungsunfähig werden und Lieferanten in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Um das zu verhindern, gibt es Warenkreditversicherer. Schließen Sie einen solchen Vertrag ab, sind Sie stets über die Bonität Ihrer Kunden informiert. Zahlt einer von ihnen seine Rechnung nicht, teilt der Warenkreditversicherer ihm mit, dass die Rechnung an ein Inkassobüro weitergeleitet wird. In vielen Fällen wird der fällige Betrag dann sofort überwiesen. Geschieht das nicht, erhalten Sie ihn von Ihrem Warenkreditversicherer. Dies gilt auch bei einer Insolvenz des Kunden.